Mittwoch, 9. April 2014

Wie ich zum "Bärkraut" kam

Gestern war ich einkaufen. Spannend, wa? Egal. Gestern im Supermarkt fiel mir das hier auf: 



Neeein, das sind wirklich keine Tulpenblätter. Eeehrlich nicht. Und von den Maiglöckchen sind sie auch nicht. Dafür riechen sie zu knofig. Ausserdem sind Maiglöckchen giftig!!! Was ist es dann, hm? Ganz genau! Das Grüne da, auf dem Bild oben ... und unten ... das ist Bärlauch, denn: Es ist Bärlauchzeit - und - ich liebe Bärlauch. Den Knofiatem nehme ich dafür auch gern in Kauf. Außerdem soll, altem Gerede nach, Bärlauch Bärenkräfte verleihen. Ha! Wer würde denn da nicht sofort zuschlagen wollen? Äh, ich meine zugreifen ...




Dabei bin ich gar nicht soooo lange Fan von diesem Kraut. Ehrlich gesagt, vorher habe ich es gar nicht gekannt. Vor etwa drei oder vier Jahren haben wir die Osterferien auf Rügen verbracht. Es war tolles Wetter und weil wir neben den vielen Strandspaziergängen auch gern etwas anderes erleben, machten wir uns auf, den inneren Teil Rügens zu erkunden. Irgendwann im Laufe des Tages landeten wir in einem Schloßpark. Alles grünte und blühte fröhlich vor sich hin und im feinen Schatten grazilblühender Knospenäste sahen wir ein älteres Pärchen, das das zarte Grün wild vom Boden rupfte. Ihre Pflückbesessenheit war geradezu faszinierend, weshalb ich stehen blieb und einfach mal starrte. Herr Tam Tam war schon peinlich berührt und zerrte an mir:

"Mensch, jetzt starr doch nicht so hin! Das ist ja schon peinlich".

"Wieso denn?"

"Jetzt komm schon ..."

"Nee, ich möchte wissen, was die da pflücken. Ich hab' da neulich die ***-Zeitschrift gelesen und da stand etwas über Bärlauch. Das Zeug hier sieht aber gar nicht aus wie Bärlauch. Diese Blüten fehlen".

"Na dann ist es jetzt kein Bärlauch. Ist doch sowieso egal, was die da machen. Komm jetzt".

"Warte mal. Ich frage mal, was die da sammeln".

Rest der Familie Tam Tam gab das übliche "Oh Gott!" von sich und trat zwei Schritte von mir weg. Frei nach dem Motto: Die kennen wir nicht. Die gehört nicht zu uns. Ist bloß geborgt. Ich hingegen schrie einfach drauf los: "'Tschludigung, was sammeln sie denn da? Ist das zufällig Bärlauch?!" Die Altchens schauten sich an und grinsten: "Ja, das ist es!" "Ist das auch ungefährlich?!" "Ja, können sie unbesorgt essen! Schmeckt so etwa wie Knoblauch!".

Okay ...


Mit einem kleinen grünen Büschel ging es dann heimwärts. Und dann kam die Frage der Fragen: Was um Himmels willen machen wir jetzt damit? Herr Tam Tam hatte da so eine Eingebung und es gab leckere Bärlauchpasta mit Tatar. 



Und so geht's: Frei nach Schnute nehmt Ihr für die

Bärlauchpasta mit Tatar

Farfalle-Nudeln
frische Rispentomaten
frischen Bärlauch
1 Knofizehe
Tatar 
Olivenöl
Parmesankäse 
Salz & Pfeffer

Nudeln kochen. Tatar mit Knoblauch in Olivenöl anbraten. Tomaten vierteln und kurz mitbraten. Zum Schluß den Bärlauch waschen, schneiden, mit dem Tatar und den Tomaten vermengen und auf schwacher Flamme ein bisschen garen. Die fertigen Nudeln dazu geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf den Tellern anrichten und mit Parmesan bestreuen. Fertig!


Ich persönlich finde ja noch die Bärlauchsuppe ganz lecker - und Ihr so??

4 Kommentare:

  1. Was gar nicht geht: Bärlauchrisotto.

    Madame Tam Tam, das sieht doch ganz lecker aus ;) Vielen Dank für die Anregung, das wird auf jeden Fall nachgekocht.

    Liebe Grüße!

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    1. Aber gern! Viel Spaß beim Nachkochen :) Und übrigens - ganz ganz lieben Dank für Deinen Kommentar! Es ist mein ERSTER!! YEAH!!

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  2. Jetzt stöbere ich mal so in Deinen alten Postings herum und finde heraus, dass Du Bärlauch auch magst! Hätte ich mir fast denken können! ;-)
    Ist zwar jetzt nicht die richtige Jahreszeit, aber dieses Rezept MUSST Du Dir unbedingt vormerken: http://creativity-forever.blogspot.de/2015/04/barlauch-ravioli.html
    Liebe Grüße, Heike

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    1. Ist schon auf meiner Liste :)))))
      Vielen lieben Dank und alles Liebe,
      Mariola

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